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CONDORs Columne 27: ZIGARRENDÖDEL II
Created: 11 September 2017
Wer den in meiner vorigen Columne beschriebenen Gemeinen Zigarrendödel würdigt, kommt nicht umhin, auch dem Zigarrendödel der gehobenen Kategorie Aufmerksamkeit zu zollen. Diese Edel-Zigarrendödel oder Zigarren-Edeldödel schleichen sich in Raucherklubs ein und unterwandern Raucherevents. Im Gegensatz zum offenherzig vollpfostigen Zigarrendödel aus dem Grundensemble, welcher seine Ignoranz breit auslebt, geriert sich der Edeldödel als kenntnisreicher Genießer, der ja so gern genießen möchte; nur leider, leider ist da immer etwas im Weg, was ihn erbost, traurig macht und der Verzweiflung anheimfallen lässt. Viel Geld gibt er für seine Zigarre aus. Und immer wird er enttäuscht. Liegt das Prachtstück vor ihm und sieht einfach nur schön aus, macht sich der Edeldödel daran, den Zigarrenring zu entfernen und zieht dabei gleich das Deckblatt mit ab. Oh, wie schade. Ein weiteres häufiges Szenario: Der Edeldödel hat sich eine Zigarre ausgesucht, beschnuppert und betastet, und dann das: Das Ding zieht nicht. Furchtbar. Wohlgemerkt, jeder Zigarrendödel, egal ob gemein oder edel, bemerkt immer erst, dass eine Zigarre nicht zieht, nachdem er sie angezündet hat. Weil er, mit masochistischer Konsequenz, das sorgsame Durchblasen der Zigarre und die Probe des Kaltzuges vermeidet, um dann mit weinerlichem Gesicht festzustellen, dass ihm das Leben abermals eine Falle gestellt hat. Widerfährt einer guten Zigarre das furchtbare Schicksal, einem solchen Zigarrendödel zwischen die Finger zu geraten, dann bleibt ihr nichts anderes übrig, als ihre Verachtung durch Kern- oder Schiefbrand zu bekunden, und ihre Asche in unziemlichen Intervallen abzuwerfen. Nicht zu unterschätzen ist - neben einer Art von Geheimwissen - das pädagogische Talent, mit dem der gehobene Zigarrendödel sein Geheimwissen an den Mann bringt. Jeder Mischmeister einer Havannamanufaktur würde erblassen, wenn er wüsste, was dem Edelzigarrendödel schon seit langem vollkommen klar ist, und worüber er sich gern verbreitet. Nämlich, dass Kuba vor lauter Sozialismus überhaupt keinen Tabak mehr übrig hat und deshalb welchen importieren muss, den es dann - in Form teurer Habanos – auf dem Weltmarkt außerordentlich erfolgreich verkauft. Was indes Dödel der gehobenen Klasse niemals erklären, ist, aus welchem Grund jemand den Kubanern zu diesem Zweck Tabak billig überlassen sollte. Außerdem weiß der Edel-Zigarrendödel aus sicherer Quelle, dass die Aromen von Importzigarren natürlich synthetisch in Deutschland produziert werden, dass weiße „Cotschiba“ mit Mentholgeschmack dreitausend Dollar das Stück kosten, und dass alle - außer ihm - keine Ahnung haben. Schließlich raucht er seit Jahren insgeheim Zigarren, die ursprünglich für Castro, Kennedy, Muhammad Ali oder aber zumindest den Hochstapler Gert Postel gedacht waren, dann aber - auf verschlungenen Pfaden - von der Karibik den Weg in seinen Privatbestand gefunden haben. Es sind Zigarren aus Zigarrenmanufakturen, die so geheim sind, daß keiner außer ihm und einigen seiner Dödelfreunde sie kennen. Nur der Edel-Zigarrendödel oder eben Zigarren-Edeldödel weiß um ihre Besonderheiten. Für den Normalgenießer indes, riechen sie nach Bananenblättern und glimmendem Kehricht.
In diesem Sinne: Frei nach Loriot, der übrigens passionierter Pfeifenraucher war, gilt also: Holleri - du Dödel du!
Auf einen Rum mit dem Minister
Created: 10 September 2017
Kubanische Wirtschaftsdelegation in der LA CASA DEL HABANO Leipzig
Nach einer anstrengenden Besuchswoche in Sachen Investorengewinnung nutzte der Vizeminister für Außenhandel und ausländische Investitionen, seine Exzellenz Antonio Luis Carricarte Corona, in seiner Funktion als Leiter einer kubanischen Wirtschaftsdelegation, die Chance für eine kleine Auszeit in der La Casa del Habano Leipzig. Begleitet wurde er u.a. vom Vizepräsidenten der Handelskammer der Republik Kuba, Omar Fernández Jiménez und Pedro Abigantus León vom kubanischen Energieministerium. Auch der Gastgeber des Aufenthaltes in Leipzig, Stephan Gruber, Vorstand der Genossenschaft CASA ALEMANIA, die mit kubanisch-deutscher Wirtschafts¬kooperation beschäftigt ist, entspannte bei kubanischem Rum und Zigarre.
Von kubanischer Seite besteht ein nachhaltiges Interesse daran, vor allem deutsche mittelständische Unternehmen aus dem produzierenden Gewerbe für eine Ansiedlung in der Republik Kuba zu gewinnen. Dort werden mittlerweile Bedingungen geschaffen, die den Unternehmen interessante Perspektiven eröffnen. Als Beispiel dafür dient die Sonderwirtschaftszone von Mariel, westlich von Havanna und unmittelbar neben dem größten Tiefwasser- und Containerhafen Mittelamerikas gelegen, welche auch Möglichkeiten für Investitionen zu besonderen Konditionen bietet. Interessiert erkundigte sich Minister Carricarte Corona nach Besonderheiten beim Absatz kubanischer Zigarren in Deutschland und ließ sich, von Casa-Verkaufsleiter Roy Kummer, die Besonderheiten des deutschen Marktes für Tabakwaren und speziell auch der Entwicklung der La Casa del Habano Leipzig erläutern. Bei dieser Gelegenheit wurde im Auftrag des Alleinimporteurs für Habanos in Deutschland, Österreich und Polen, der 5thAvenue Products Trading-GmbH, eine kleine Aufmerksamkeit überreicht.
Leider wurde auch der Hurrikan „Irma“ Gegenstand des Gespräches. Besorgt verfolgten die Delegationsmitglieder via Internet die aktuelle Entwicklung. Wie unterdessen dokumentiert ist, wurde Kuba besonders stark von seinen Auswirkungen betroffen. Für die korrekte Übertragung aller Inhalte zeichnete übrigens mit Dr. Jesus Ismael Irsula Pena ein guter Bekannter der La Casa del Habano Leipzig verantwortlich, der einst Fidel Castro als Dolmetscher auf vielen Staatsbesuchen begleitete. Dr. Irsula Pena ist Alumnus der Universität Leipzig und der Stadt seit Jahrzehnten besonders innig verbunden.
CONDORs Columne 26: ZIGARRENDÖDEL I
Created: 18 July 2017
Doch, es gibt sie. Und: Leider gibt es sie, und es sind ihrer nicht wenige. Man erkennt sie daran, daß sie ihre Zigarren hektisch und voluminös beschneiden, an Kerzenflammen oder mit Benzinfeuerzeugen entzünden, in Rekordzeit paffen, vielleicht gar inhalieren und schändlicher Weise im Ascher ausdrücken. Die Rede ist von der Gattung der Gemeinen Zigarrendödel. Sie scheinen einer stabilen und jedenfalls weitgehend resistenten, vor allem aber lernresistenten Population zu entstammen. Diese Lernresistenz ist es, die den Zigarrendödel überhaupt zum echten Dödel erhebt. Das Wesen jeglichen Dödels ist gekennzeichnet von Ignoranz und Desinteresse. Statt zu genießen, macht er sich anheischig, Tabak mehr oder weniger öffentlich zu verbrennen. Statt sich über großartige Handarbeiten aus dem Besten, was die Natur zu bieten hat zu freuen, versucht er, alles zu bekritteln. Nichts ist vor seinem Gequatsche sicher. Alle Katastrophen, die er durch eigene Schuld verursacht, egal ob Schiefbrände, Kernbrenner, das Austreten von flüssigem Kondensat oder gar das Auseinanderfallen seiner Tabakgebinde, lastet er jenen unschuldigen Zigarren an, die ihm in die beidseitig linken Hände fallen. Gern verwendet er, beim Zünden der dem Untergang geweihten Preziosen, großflammige Jetburner, gewaltige Gasfeuerzeuge mit zumeist drei oder mehreren Flammen, deren gefährliches Zischen daran erinnert, daß sie kurz vor ihrer Einordnung als Kriegswaffen stehen. Bei der Auswahl seiner Zigarren fällt der Zigarrendödel durch Fixierung auf extrem kleine Zigarren („So viel Zeit hab ich gar nicht.“), extrem billigen Zigarren („Eigentlich rauche ich ja immer Cohiba, aber vielleicht können Sie mir ja auch einmal etwas anderes empfehlen…“) oder gewaltige Öfen mit exorbitanten Ringmaßen (Um bitte was eigentlich zu kompensieren?) auf. Die Zigarrendödel treten gern als kritische Zeitgenossen in Erscheinung. Was immer sie nicht verstehen, und das ist das Meiste, wird nicht etwa hinterfragt, sondern kritisiert („Ich war nur mal eine Viertelstunde auf dem Klo und als ich zurückkam, war die Zigarre schon aus.“). Wie bei allen Dödeln, ist natürlich immer alles andere verantwortlich für das eigene Scheitern. Dabei ist der Gemeine Zigarrendödel zu allem Überfluß auch noch ein echter Besserwisser. Aber, eins weiß er nicht. Kein Zigarrendödel weiß, daß er ein Zigarrendödel ist.
Anmerkung: Der Text heißt Zigarrendödel I. Das läßt erahnen, daß demnächst an gleicher Stelle ein weiterer Text zum Thema erscheinen wird. Freuen Sie sich mit uns auf eine weitere tiefschürfende Analyse der Zigarrendödel.
Neu im Habanos-Portfolio: Punch Punch 48
Created: 14 July 2017
Die Punch Punch 48 gibt es ab sofort auf dem deutschen Markt. Ein neu gestalteter zweiter Ring weist darauf hin, daß sie zum exklusiven Verkauf in den La Casas del Habano sowie den Geschäften der Habanos Specialists bestimmt sind. Der neue Ring mit beiden Logos wird hier erstmalig verwendet.
Unsere Verkostungsnotiz:
Von der kalten Zigarre steigt süß-holziger Duft in die Nase. Die Tabake wirken frisch. Nach dem Zünden entfalten sich grasig-florale Noten, die zunächst eher nicht an eine Havanna denken lassen. Im ersten Viertel manifestiert sich der typische Punch-Geschmack. Freunde der Marke, die sie über Jahrzehnte begleitet haben, werden sich über den unverfälscht-klassischen Geschmack freuen. Die Zigarre ist von hellen, saftigen Tönen und Blütensüße unterlegt. Der Kalteindruck trügt nicht. Zunehmende Fruchtigkeit, etwas Karamell, fein-holzige Töne sind wahrnehmbar. Das Mundgefühl ist durchaus prickelnd. Mit im Spiel, zumal im ersten Drittel, sind angenehm fleischig-animalische Noten. Von der Intensität her, kann man die Zigarre ohne weiteres der mittleren Stärke zuordnen. Im letzten Drittel entfaltet sich, bei zunehmender Kraft ein sehr originelles, blumig-pilziges Finale, das den Gaumen besetzt und es erstrebenswert macht, die Zigarre so weit wie nur möglich zu rauchen. Innerhalb von zwei Jahren dürfte die Zigarre deutlich an Reife gewinnen. Wer ihr gesamtes Potenzial erschließen möchte, wird sich freilich noch ein paar Jahre länger gedulden müssen.
Bestellbar in unserem Onlineshop