Neu in unserem Humidor: Padron Anniversary 1964 Imperial

„Wenn Padrón auf dem Etikett steht, ist es eine Sache der Familienehre! Die Padróns wissen, daß die Herstellung einer großen Zigarre Zeit und Erfahrung erfordert. Von der Ausbringung des Saatguts bis zur fertigen Zigarre vergehen mindestens 4 Jahre. Seit mittlerweile vier Generationen in der Tabakindustrie, haben sie sich über 100 Jahre der Perfektionierung des Familienvermächtnisses gewidmet. Sie liefern nur die feinsten, handgefertigten, aufwändig komponierten Zigarren mit dem Geschmack des kubanischen Erbes, aus dem das Rezept hervorgegangen ist – jede Zigarre ist von besonderem Wert. Die Padrón 1964 Anniversary Serie rangiert bei den Kennern konstant als eine der Topmarken in der Welt. Nicaragua at its best!“ ... soweit die Beschreibung des Importeurs. Unsere Eindrücke lesen Sie nachfolgend:

Sie zählt zu den geheimnisumwitterten Raritäten, die Padron Imperial. Der besten nicaraguanische Zigarrenserie soll sie entstammen. Das allein sagt wenig aus, wo doch in der Gegenwart jeder das Schönste und Beste feilbietet und die Angebote von Vokabeln wie wertig, hochwertig und Premium überladen sind. Im deutschen Sprachraum findet man kaum aufschlussreiche Bewertungen. Doch spätestens Mitte der 90er Jahre eilte den Zigarren der Ruf voraus, eine der weltbesten zu sein. Von Originalität, unverwechselbarem Aromenreichtum ist die Rede, von Stärke, die selbst anspruchsvolle Havanna-Kenner befriedigt. Im entsprechenden Outfit kommen die Zigarren daher. Äußerlich in edle, dezente Kisten verpackt, wirbt man auf der Vista mit den errungenen Bestnoten führender internationaler Zigarrenmagazine.
Wir haben uns der Zigarre und die Zigarre unserer Prüfung unterzogen. Bereits im kalten Zustand duften die voluminösen Zigarren (15,4 x 2,06 cm – in etwa einer Cañonazo wie der Cohiba Siglo VI entsprechend) verführerisch und ausgereift. Unbestimmte Fruchtigkeit, leichte Süße und ein betörender Duft nach Kakao gehen von den leicht box pressed geformten Zigarren aus. Die Raumnote unmittelbar nach dem Zünden teilt sich durch Duft nach Fenchel, Sandelholz und eine blütenartige Süße mit. Erstaunlich dichtes Gewölk steigt auf.
Sofort werden Zunge und Gaumen mit einem Kribbeln konfrontiert, das sich bis an die Grenze leichter Schärfe entwickelt, die aber nach wenigen Zügen einer runden und ausgewogenen Aromenentwicklung weicht. Die Intensität reicht für Stärke 6/10. Holzig und leicht nussig trifft der Rauch auf die Zunge, eine angenehme, diffuse Süße erfüllt den Gaumen, während dichte Fruchtaromen die Nase betören. Bald schwinden die Nußaromen, Fenchel- und feine Kräuternoten mischen sich mit Aromen vom Pinien, und wenig später fühlt man sich, als ruhe man im Halbschatten auf der Terrasse seiner Domaine im Hinterland von Saint Tropez, wo leiser Wind vom Ozean her kaum spürbar die Haut umschmeichelt. Ganz klar, nur ausgezeichnete Zigarren sind mächtig genug, derartige Bilder zu erzeugen. Allerdings scheint auch die Zigarre selbst jene Meeresbrise zu empfinden – der imaginäre Wind sorgt einige Zeit für einen tatsächlich vorhandenen, permanenten, wenn auch nicht korrekturbedürftigen Schiefbrand.
Das zweite Drittel ist von zunehmender Honigsüße gekennzeichnet. Sanft, beinahe neckisch mischen sich pilzige, ledrige Noten, Aromen von Kakaoschalentee und Lindenblüten im intensiven Rauch. Im kraftvollen Finish, bei dem auch die Nikotinstärke deutlich spürbar ist, vereinen sich die anhaltenden Grundaromen der Zigarre mit einem Touch von Mocca und einer angenehmen Frische, wie sie die Nase beim Hacken frischer Kräuter verspürt. Nach knapp zwei Stunden ist schlussendlich Stärke 9/10 erreicht, und es erlischt eine Zigarre, die man getrost zum Anspruchsvollsten zählen kann, was die Karibik hergibt. In Anbetracht des wunderbaren Nachgeschmackes der kraftvollen Imperial sollte man sehr gründlich überlegen, ob man sich am gleichen Abend eine zweite Zigarre gönnen möchte.
Aufgrund des überzeugenden Auftritts haben wir uns entschieden, neben der Imperial (Stückpreis 25 €) auch das Torpedoformat (Stückpreis 27 €) in unser Sortiment aufzunehmen.
Getränkeempfehlung: Wunderbare Harmonie stellt sich in Verbindung mit Grahams 20yo Tawny mit seiner fruchtig-rosinigen Honigsüße und nussigen Fülle her. Auch ein deutlich bejahrter Oloroso der altehrwürdigen Bodegas Tradición paßt mit seinen öligen Nuß- und Kakaonoten trefflich.